HPG

Die Volkssicherheitskräfte Kurdistans

An unser Volk und die Öffentlichkeit!

Die AKP Regierung beendete den von unserem Repräsentanten APO ausgearbeiteten Friedensprozess und führte am 24. Juli 2015 intensive Luftangriffe gegen unsere stationierten Stellungen aus. Während dieser Angriffe wurde unser Freund Dr. Aydin verletzt und eine gewisse Zeit im Dûhok Krankenhaus behandelt .

Die Behandlung nahm einige Zeit in Anspruch. Im Anschluss musste er wegen einer umfassenderen Therapie nach Nord-Syrien (Rojava). Auf der Strecke zwischen Zaxo und Dûhok wurde er am 28. Februar 2016 von den dortigen Sicherheitskräften ohne ersichtlichen Grund festgenommen und wurde bis heute noch nicht freigelassen. Wir können uns diese Verhaftung nicht erklären, da die Regierungsangehörige der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP) und die Sicherheitskräfte über den notwendigen Aufenthalt und die ärztliche Behandlung unseres Freundes informiert waren.

Dr. Aydin stammt ursprünglich aus Farqîn und folgte aufopferungsvoll bereits seit seiner Jugend dem Ideal der Kurdischen Freiheitsbewegung, er war hier aktif und hat niemandem Schaden zugefügt. Er ist seit 18 Jahren ein Revolutionär aus Kurdistan, dessen Grundlagen auf der Loyalität zu seinem Volk und seiner Mission aufgebaut sind. Seit seiner Festnahme durch die Sichheitskräfte in Dûhok  sind nun 14 Monate vergangen und er wurde noch stets nicht freigelassen. Dieser Zustand ist inakzeptabel. Trotz mehrerer Anfragen bei KDP Vertreter wurden wir nicht mehr als hingehalten und bekamen die Antwort: ''Er ist nicht hier, wir wissen nicht, wo er ist, untersuchen aber den Vorfall''  Wir wussten jedoch ganz genau auf welcher Wache er in Dûhok arrestiert war und erhielten täglich Auskunft darüber. So erfuhren wir auch, dass Dr. Aydin unter seiner Gefangenschaft in den Hungerstreik getreten war und sein gesundheitlicher Zustand sich verschlechtert hatte. Obschon unsere Vertreter diese Information an die verantwortlichen KDP Politiker weitergaben, kam bis heute noch keine brauchbare Aussage.

Aufgrund der Sensibilität für unsere nationalen Interessen und unserem Glauben an die Möglichkeiten des Dialogs zwischen den Parteien Kurdistans, haben wir bisher noch keine effektiven Schritte unternommen; auch weil wir nicht wollten, dass die angespannte Beziehung sich zu einem chronischen Problem ausartet. Zudem hatten wir die Erwartung, dass die KDP diese unannehmbare Situation beendet und Dr. Aydin freilässt. Indes kamen Pressemitteilungen der türkischen Medien über eine angebliche Zusammenarbeit der Türkischen Spezialeinheit Kommandos mit der Peschmerga bei der Verhaftung Dr. Aydins zum Vorschein, die darüber berichteten, dass er in einem speziellen Hochsicherheitstrakt der Peschmerga Kräfte festgehalten sei. In den selben Medienberichten, stehen ebenso unlautere Schlagzeilen, wie ''der TAK Kommandant wurde verhaftet.'' So versuchen sie eine Atmosphäre des Sieges vorzutäuschen.

Wir möchten darauf hinweisen, dass weder Dr. Aydin irgendwelche Verbunden zu der TAK- Organisation hat, noch durch eine gemeinsame Operation der türkischen Spezielkräfte und der Peschmerga gefangen genommen wurden. Diese Mitteilungen entsprechen nicht der Wahrheit und sind gänzlich erfunden. Unser Freund war alleine und unbewaffnet unterwegs mit einem Auto, und wurde duch die Peschmerga angehalten und vor Ort festgenommen.

Es ist untragbar in dieser sehr wichtigen und empfindlichen Phase des Kurdischen Freiheitskampfes, sich mit dem rücksichtlosen Feind anzuschließen, der die wichtigsten Werte unseres Volkes zerstören will. Dieses Verhalten hat nichts mehr mit Patriotismus zu tun und ist unvertretbar. Falls in der Tat keine Mitarbeit und kein Verrat existiert, sollte unser Freund auf der Stelle auf freiem Fuß kommen. Es gibt sonst keine andere Auslegung für dieses Verhalten. Ein kurdischer Guerilla Kämpfer, der nichts anderes tat als seinem Volk zu dienen, darf nicht so behandelt werden. Wie kann das erklärt werden, wenn eine Mitarbeit mit dem türkischen Staat besteht? Wir rufen die KDP und die Autonome Regierung Kurdistans auf, diesen Sachverhalt sofort aufzuklären und eine Stellungnahme an das Volk zu richten. Außerdem sollten sie die notwendigen Schritte einleiten.

Ferner fordern wir alle kurdisch-politischen und gesellschaftlichen Institutionen auf, mit dem Bewusstsein ihrer demokratischen und nationalen Verantwortung alles in seiner Macht stehende zu veranlassen, damit die Fürsprache für die Freiheit von Dr. Aydin und seine ungerechtfertigte Haft nicht zu weitreichenden Konflikten führt.

04. Mai 2017

Kommandozentrale der Volksverteidigungseinheiten